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Quartierstudie 2023

Leipzig

Leipziger:innen möchten mehr ÖPNV, aber auf das Auto nicht verzichten

INTRODUCTION

Im Rahmen der jährlichen Quartierstudie des Projektentwicklers DC Developments wurden in Zusammenarbeit mit dem digitalen Meinungsforschungsinstitut Civey zum dritten Mal 10.000 Menschen in Deutschland nach ihren Bedürfnissen rund um den Wohnort befragt. Der Fokus lag dieses Jahr auf dem Thema „Nachhaltig leben“, um herauszufinden, welche Aspekte bereits in den eigenen Lebensstil integriert werden und in welchen Bereichen die Bereitschaft besteht, etwas zu ändern. Die Ergebnisse aus Leipzig zeigen: Barrierefreiheit spielt eine Rolle, der ÖPNV wird genutzt, jedoch wird das Auto auch zukünftig gewünscht.

Wie nachhaltig leben die Leipziger:innen?

Leipziger:innen achten in ihrem Alltag vor allem auf den Kauf regionaler Produkte, saisonaler oder Bio-Ware (40,2 %) und schränken sich bei der Mobilität ein: 26,7 % verzichten, wenn möglich auf Autofahrten, 30,5 % auf Flugreisen. Damit ähnelt die Stadt der durchschnittlichen Auswertung für Städte in Ostdeutschland, liegt jedoch im deutschlandweiten Vergleich weiter hinten: In Westdeutschland stehen der Kauf nachhaltiger Produkte (52,6 %), der (gelegentliche) Verzicht auf Autofahrten (39,6 %) und der Verzicht auf Flugreisen (41,8 %) deutlich höher im Kurs. Ähnliche Ergebnisse sind in Bezug auf moderne Bürogebäude zu beobachten, wo in Leipzig der Barrierefreiheit 56,9 %, Dachbegrünung 45,4 % und dem klimaneutralen Bau eines Gebäudes 39 %, zugesprochen werden. Damit liegen die Ergebnisse jeweils in etwa gleichauf mit dem Gesamtwert aus den ostdeutschen Städten und Landkreisen, jedoch unter dem aus westdeutschen Städten und Landkreisen.



Höherer Kaufpreis für nachhaltige Immobilie?

Auf die Frage, ob Bereitschaft bestehe, einen höheren Kaufpreis für eine nachhaltige Immobilie zu zahlen, wenn dadurch Nebenkosten eingespart werden können, antworteten lediglich 24 % der Leipziger:innen mit Ja, 47,3 % stimmten der Aussage nicht zu. Als Vergleich: In Gesamtdeutschland stimmten 42,7 % zu und 33,6 % dagegen. Damit liegt die Zahl der Befürworter:innen auch unter dem Durchschnitt der in Ostdeutschland befragten Menschen (32,6 %) und über dem derer, die sich dagegen aussprachen mit 42,8 %.

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Die einen wollen mehr ÖPNV, die anderen auf keinen Fall aufs Auto verzichten

Deutschlandweit nutzen laut der Befragung nur 2,3 % den öffentlichen Nahverkehr an bis zu sieben Tagen die Woche. 66,9 % gaben an, ihn nie zu nutzen. Im Vergleich dazu sehen die Werte aus den größeren Städten in Deutschland etwas anders aus: Mit 46,3 %, die den ÖPNV nie nutzen, liegen die Kölner:innen vorne und unterscheiden sich lediglich um 2,5 %P von den Leipziger:innen. Mit 10 %, die den öffentlichen Nahverkehr bis zu sieben Tage die Woche nutzen, liegt Leipzig sogar vorn, denn bei dieser Antwort liegen die Ergebnisse der Top-7-Städte alle drunter. Am nächsten kommt die Hauptstadt mit 8,5 %. Der Ost-West-Vergleich zeigt bei dieser Frage eher geringe Unterschiede. Ein Ausbau des ÖPNV gehört mit 44,3 % neben mehr Grünflächen und Parks (49,9 %) zu den für die Leipziger:innen wichtigsten Aspekten einer „Stadt der Zukunft“. Autofrei wird diese Stadt der Zukunft laut Studienergebnissen aus Leipzig allerdings nicht. Auf die Frage, auf welche Arten von Autoverkehr man sich in Städten zugunsten des Klimaschutzes einschränken könnte, antworteten mit 51,6 % über die Hälfte mit „gar nicht“. Betrachtet man die Top-7 Städte Deutschlands ist dieser Wert als besonders hoch einzustufen (zum Vergleich: Berlin 41,2 %; Frankfurt 35,1 %). Immerhin 22,6 % sprachen sich für autofreie Innenstädte aus, womit die Leipziger:innen über dem Durchschnittsergebnis für Ostdeutschland (19 %) liegen und unter dem bundesweiten Durchschnitt.

Für eine höhere Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum sorgt laut Leipziger:innen allem voran Sauberkeit in Form von regelmäßiger Reinigung und Mülleimern, dafür stimmten 77,5 %. Diese Antwort ist auch beim Gesamtwert mit 75,6 % der Vorreiter. Danach folgen in Leipzig Toiletten (65,2 %) und mehr Sitzmöglichkeiten (66,1 %). Barrierefreiheit spielt mit 29,7 % ebenfalls eine bedeutende Rolle und entspricht fast dem Durchschnittswert für Gesamtdeutschland (31,8 %).

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